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Risiken von Funk- und Handystrahlen besser abschätzen

Bern, 12. Mai 2011

Abschluss des Nationalen Forschungsprogramms «Nichtionisierende Strahlung – Umwelt und Gesundheit» (NFP 57)

Risiken von Funk- und Handystrahlen besser abschätzen

Elektromagnetische Felder und Strahlungen, die beispielsweise von Funkantennen oder von Mobiltelefonen ausgehen, können biologische Prozesse beeinflussen – etwa die elektrische Hirnaktivität während des Schlafs. Das haben Forschende im Rahmen des Nationalen Forschungsprogramms «Nichtionisierende Strahlung – Umwelt und Gesundheit» (NFP 57) herausgefunden. Doch zwischen der alltäglichen Strahlenexposition und der menschlichen Gesundheit haben sie keinen Zusammenhang festgestellt.


Fünf Milliarden Mobiltelefone waren letztes Jahr weltweit im Einsatz, neun Millionen allein in der Schweiz, und es werden immer mehr: die Wachstumsraten des Mobiltelefongebrauchs zeigen steil nach oben. Gleichzeitig steigt auch die Benutzung weiterer Geräte und Technologien, die mit elektromagnetischen Feldern und Strahlungen einhergehen, etwa W-LAN oder drahtlose Telefone. Was heisst das für die Umwelt und die menschliche Gesundheit?

Keine einfachen Antworten
Einfache Fragen, auf die es aber – trotz internationalen Klärungsbemühungen, zu denen das NFP 57 während vier Jahren beigetragen hat – immer noch keine einfachen Antworten gibt. Einige Forschungsprojekte des NFP 57 haben bestätigt, dass sich nichtionisierende Strahlung nachweislich auf biologische Prozesse in Zellen und Organen auswirkt. So haben Forschende zum Beispiel mit Zellkultur-Experimenten ausmachen können, dass sich Strangbrüche im Erbgut als Folge der Strahlung geringfügig häufen, ohne dass die DNA direkt geschädigt wird. In einer Studie, in der zum ersten Mal Daten über die Mobiltelefonbenutzung und die tatsächliche Strahlenexposition der Bevölkerung erhoben wurden, konnte jedoch kein Zusammenhang zwischen der alltäglichen Strahlenexposition und Störungen der menschlichen Gesundheit gefunden werden.

Zu wenig beachtete Schwangerschaft
Insgesamt hat die Forschung des NFP 57 keine alarmierenden, neuen Tatbestände zu Tage gefördert, welche eine Anpassung der gesetzlichen Bestimmungen oder ein Eingreifen seitens der Behörden notwendig erscheinen lassen würden. Mit einer Ausnahme: Bisher wurde der erhöhten Schutzbedürftigkeit von Föten im Bauch zu wenig Beachtung geschenkt, wie eine Modellierungsstudie gezeigt hat. Mit numerischen Techniken haben Niels Kuster und seine Kollegen von der IT’IS Stiftung simuliert, wie viel elektromagnetische Strahlung die ungeborenen Kinder im dritten, siebten und neunten Monat der Schwangerschaft erreicht. Dabei haben sie festgestellt, dass die Exposition eines Fötus über den für die Allgemeinbevölkerung gültigen Grenzwerten zu liegen kommt, wenn die werdende Mutter maximalen Arbeitsplatzexpositionswerten ausgesetzt ist. Um eine übermässige Exposition der ungeborenen Kinder zu vermeiden, sollten die Produktstandards von technischen Geräten am Arbeitsplatz, insbesondere von Induktionskochherden, angepasst werden.

Veränderte Hirnaktivität im Schlaf
Das Team um Peter Achermann vom Institut für Pharmakologie und Toxikologie der Universität Zürich hat festgestellt, dass sich die Hirnstromwellen im Schlaf ändern, wenn die Probanden vor dem Einschlafen der Strahlung eines halbstündigen Mobiltelefongesprächs ausgesetzt werden. Die – im Vergleich zu einer Scheinexposition im Kontrollexperiment – veränderte Hirnaktivität wirkt sich jedoch weder auf Struktur und Dauer der verschiedenen Schlafphasen aus, noch ist sie der subjektiv empfundenen Schlafqualität abträglich.
Vollständiger Artikel siehe Link:
http://www.snf.ch/d/medien/medienkonferenzen/seiten/default.aspx?NEWSID=1402&WEBID=705D0BF9-BC95-43E6-BF65-F8B316A4D74E

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Siehe auch Diskussion/Kommentare
http://www.hese-project.org/Forum/allg/index.php?id=1605

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