Ausgabejahr 2013
Erscheinungsdatum 24.07.2013
Homann: "Hoffe auf eine rege Beteiligung der Internetnutzer"
Die Bundesnetzagentur hat heute erneut eine bundesweite Messkampagne
gestartet, bei der Internetnutzer die Geschwindigkeit
ihres Breitbandanschlusses überprüfen können. Bis zum Jahresende
lässt sich auf der Internetseite www.initiative-netzqualitaet.
de durch einen Test die genaue Datenrate des jeweiligen Anschlusses bestimmen.
Die Ergebnisse der Messungen fließen in eine zweite Studie zur Dienstequalität
von Internetzugängen in Deutschland ein. Bereits im vergangenen Jahr hatte
die Bundesnetzagentur eine derartige Kampagne durchgeführt und deren Ergebnisse
im April 2013 veröffentlicht.
"Die Ergebnisse der damaligen Messungen haben die Vielzahl
der Kundenbeschwerden über Abweichungen zwischen der vertraglich
vereinbarten und der tatsächlichen Bandbreite bestätigt.
Über alle Technologien, Produkte und Anbieter hinweg haben die
teilnehmenden Nutzer oft nicht die Bandbreite gemessen,
die ihnen als maximal mögliche Bandbreite von ihrem Anbieter
in Aussicht gestellt wurde. Der ersten Messstudie lag mit
knapp einer Viertelmillion ausgewerteter Messungen eine
äußerst umfangreiche Datenbasis zugrunde. Ich hoffe,
dass sich die Internetnutzer auch in diesem Jahr wieder
rege beteiligen und wir dadurch ein zuverlässiges Bild
der tatsächlich verfügbaren Leistungen überall
in Deutschland erhalten", betonte Jochen Homann,
Präsident der Bundesnetzagentur.
Auch die zweite Messstudie untersucht, wie häufig und wie stark die tatsächlich erreichte Datenübertragungsrate von der im Vertrag angegebenen
"bis zu"-Bandbreite abweicht.
Dabei werden auch verschiedene Technologien
und regionale Unterschiede betrachtet.
Die Bundesnetzagentur erhofft sich von den erneuten Messungen Rückschlüsse
auf mögliche Verbesserungen seit dem vergangenen Jahr. Die Ergebnisse der
Studie werden im Anschluss an die Messungen veröffentlicht.
Um die Situation für Nutzer von Breitbandanschlüssen zu verbessern,
hat die Bundesnetzagentur im Mai bereits Eckpunkte zur Förderung der Transparenz
veröffentlicht. Die Eckpunkte enthalten einzelne Maßnahmen,
die die Kundeninformation stark erhöhen sollen. So schlägt die Bundesnetzagentur
u. a. vor, dass der Endkunde in einem Kundeninformationsblatt schnell
und verständlich über die vertraglich angebotene minimale und maximale
Datenübertragungsrate seines Anschlusses informiert wird. Außerdem sollten
die Anbieter nach der Schaltung eines Festnetz- oder Mobilfunkanschlusses
die tatsächlich vor Ort verfügbare Datenübertragungsrate nachmessen
und das Ergebnis dem Endkunden mitteilen. Bei Abweichungen der vertraglich
vereinbarten von der tatsächlichen Datenübertragungsrate sollten die
Anbieter über mögliche Entschädigungs- und Erstattungsansprüche oder
Sonderkündigungsrechte informieren.
Darüber hinaus sehen die Eckpunkte für die Kunden die dauerhafte Möglichkeit vor,
kostenlos selbst die Qualität ihres Anschlusses in einem vergleichbaren und
transparenten Messverfahren kontrollieren zu können. Allgemein zugängliche und
verständlich aufbereitete Messdaten können den Endkunden außerdem schon im
Vorfeld einer Produktentscheidung darüber informieren, mit welcher
Dienstequalität er voraussichtlich rechnen kann.
Anbieter, Verbände und die interessierte Öffentlichkeit können noch bis zum 2.
September 2013 Stellungsnahmen zu den Eckpunkten abgeben. Die Stellungnahmefrist
soll den Marktteilnehmern die Gelegenheit geben, innerhalb der Frist
ein einheitliches Umsetzungskonzept der Eckpunkte – gerade auch mit Blick
auf die Messmöglichkeiten – vorzulegen.
Pressemitteilung (pdf, 822 KB)