Hier geht es zurück zur Startseite der Elektrosmognews

Schlussfolgerungen aus dem kanadischen Bericht bestätigen, dass die EHS-Forschung und ihre Überprüfung von schlechter Wissenschaft durchsetzt ist

Galerie: Veröffentlicht von Dariusz Leszczynski am 6. April 2014 in:

http://betweenrockandhardplace.wordpress.com/2014/04/06/conclusions-of-the-canadian-report-confirm-that-ehs-research-and-its-review-are-polluted-by-the-bad-science/

(Freie Übersetzung ins Deutsche, maßgeblich ist das englische Original!)

Eine kürzliche Veröffentlichung des kanadischen Berichts über Safety Code 6 ( HF-EMF und Gesundheit) brachte das Problem der Elektro-Hyper-Sensibilität EHS erneut ins Blickfeld:

https://rsc-src.ca/en/expert-panels/rsc-reports/review-safety-code-6-2013-health-canadas-safety-limits-for-exposure-to

Wieder einmal wurden Wissenschaftler und Laienpublikum mit dem Standard-Mantra in dem kanadischen Bericht gefüttert : "Die Symptome sind real, aber was sie verursacht , ist ein Rätsel". Das gleiche Mantra wurde von der WHO, ICNIRP und zahlreichen Expertengremien ausgegeben.

Ich habe das Gefühl, dass dieses Mantra vom Forschungsbereich EMF vor einigen Jahren zu dem einzigen Zweck vorgestellt wurde, um „sich die EHS-Leute vom Hals zu halten". Die Designer dieses Mantras haben angenommen, dass sie, indem sie Mitgefühl für das Leid der Menschen zeigen, die Spannungen lindern werden, die zwischen EHS-Betroffenen und Entscheidungsträgern bestehen.

Sie haben sich geirrt. Das Mantra lindert nicht Spannungen. Die EHS-Kranken fordern mit immer mehr Nachdruck Lösungen für ihr Problem. Das einfache Eingeständnis ist, dass ihre Symptome und Leiden nicht real genug sind. Was benötigt wird, ist einerseits ein Vorsorgeansatz, andererseits sind ernsthafte Forschungsanstrengungen nötig, um herauszufinden, was EHS verursacht und wie das vor sich geht.

Leider ist die Arena der EHS-Forschung von schlechter Wissenschaft „vergiftet“. Schlecht konzipierte Studien verschwenden Geld und erzeugen schlechte Schlussfolgerungen. Diesen Status quo aufrecht zu erhalten und neue Finanzmittel für neue schlecht konzipierte Studien von den Wissenschaftlern einzufordern, kann es nicht sein! Verstehen denn diese Wissenschaftler nicht, was sie tun?

Eines der Probleme mit der EHS- Forschung ist es, dass sie von Psychologen und Psychiatern dominiert wird. Dies führt zur Erzeugung von Forschungsstudien, die vom Design her EHS nicht erkennen können. Mit Methoden der Psychologie oder Psychiatrie ist nicht zu beantworten, ob die biochemische Physiologie unseres Körpers durch EMF-Exposition beeinflusst wird.

EHS ist keine gut definierte Krankheit. Die Liste der Symptome, von denen behauptet wird, dass sie durch EMF verursacht werden, ist lang und sehr unspezifisch. Die gleichen Symptome können durch eine Vielzahl von Faktoren verursacht werden, einschließlich des einfachen begleitenden Alltags-Stresses. Das andere Problem ist die Gegenwart, in der wir in unserer Umwelt nicht nur mit EMF, sondern auch mit anderen Stressfaktoren konfrontiert sind. Besonders die Frage, welcher Stressor für EHS-Symptome verantwortlich ist, könnte eine Herausforderung sein, wenn Sie diesem zu Hause, in nicht kontrollierter Umgebung ausgesetzt sind. Und das ist es, was EHS-Personen tun. Sie diagnostizieren die eigene EHS selbst. Ohne spezifische Tests für EHS ist die Selbstdiagnose sicherlich eine schwierige Aufgabe. Ich glaube fest daran, dass einige der selbst diagnostizierten EHS-Erscheinungen auf EMF-Exposition zurückgeführt werden können, aber andere von ihnen sind falsch und die beobachteten Symptome können durch andere Nicht-EMF-Stressfaktoren verursacht sein.

Schauen Sie sich die Tabelle der EHS-Studien in der EMF-Portal-Datenbank an:

http://www.emf-portal.de/overview/mp_epi.php?l=e&explode=3&tab=2#alle

Sie zeigt, was die Schwierigkeit im Herausfinden dessen ist, was EHS bewirkt. Die Spalte der „Endpunkte" bestätigt das breite Spektrum unspezifischer Symptome, die mit ihnen assoziiert werden und für die Studien in der EHS-Forschung angefertigt wurden. Die nächste Spalte betrifft 'Parameter', wo eine vielfältige Auswahl von Expositionen zur Handy-Strahlung EMF aufgelistet ist. Interessant ist, dass es ohne diese 'Parameter'-Spalte schwierig wäre zu erraten, was für Stressoren in allen Studien untersucht wurden - so unspezifisch sind die Endpunkte.

Einige der in der EMF-Portal-Tabelle aufgeführten Studien sind Kohortenstudien. Ihre Zuverlässigkeit ist aufgrund des Mangels an Kontroll-Populationen fraglich. Wir alle sind überall der von der drahtlosen Kommunikation emittierten Strahlung ausgesetzt. Da wir nicht wissen, was die Intensität der Exposition sein könnte, die EHS-Symptome auslöst, ist es nicht möglich zu bestimmen, wer als Kontroll-Kohorte dienen kann. Darüber hinaus gibt es neben einer vielfältigen Reihe von EMF-Quellen in unserer Umgebung eine noch vielfältigere Reihe weiterer Umwelt-Stressoren, was zu schwerwiegenden Verzerrungen bei der Auswertung der Ergebnisse führt.

Das andere Problem betrifft die Studien, bei denen EHS-Personen eingeladen sind, an Labortests teilzunehmen. Standardmäßig haben diese Personen Angst vor der EMF- Exposition und sind besorgt, ob die Teilnahme an Experimenten keine gesundheitlichen Schäden auslösen wird. Dies ist ein ausreichender Stressfaktor, zumindest für einige Personen, um die Mehrheit der untersuchten Symptome bei den in der EMF-Portal-Tabelle dargestellten Studien auszulösen .

Die selbst diagnostizierten EHS-Personen sind entweder durch Strahlung exponiert oder einer Strahlung nur zum Schein ausgesetzt und werden über ihre Eindrücke befragt. Sie werden gefragt, ob sie das Gefühl haben, dass eines der Symptome der EHS auftritt. Die Antworten sind a priori unzuverlässig, weil sie unter Stress stehen, der allein Symptome auslösen kann.

Das lächerlichste wissenschaftliche Argument, dass oft öffentlich präsentiert wird, ist, dass die EHS-Personen nicht unterscheiden können, ob die Strahlung ein- oder ausgeschaltet ist. Dies wird oft als eine Art ultimativer Beweis dafür vorgestellt, dass EHS gar nicht existiert und EHS-Symptome nicht durch EMF verursacht sind. Das ist wirklich schlechte Wissenschaft. Wenn die Person doch erfasst, ob Strahlung an- oder ausgeschaltet ist, würde dies als Beweis gelten. Aber wenn die Person das nicht erkennt , besagt das nichts. Das bedeutet weder, dass EHS besteht, noch kann man sagen, dass EHS nicht vorhanden ist. Es beweist nichts. Wer von uns könnte Röntgen- oder UV-Strahlung "fühlen" - wir empfinden nichts davon, sehen und riechen nichts, aber es tut, was es tut ...

Eine weiteres Problem schlechter Wissenschaft, das mit der Bildung einer Gruppe von sich selbst diagnostizierenden EHS-Personen für eine experimentelle Studie verbunden ist, ist die Tatsache, dass wir uns höchstwahrscheinlich mit einer gemischten Gruppe von EHS- und Nicht-EHS-Personen befassen, die durch die Selbstdiagnose verursacht wird. In einigen Fällen wird die Eigendiagnose nicht richtig sein. Aber wenn die Studie die Antworten aller Versuchspersonen kombiniert, d. h. die gemischte Gruppe der richtig und falsch selbst diagnostizierten Personen verbindet, wird die statistische Analyse künstlich „aufgemischte", aber nicht zuverlässige objektive Daten produzieren.

Aber auf diese Art werden subjektive, unzuverlässige, „aufgemischte“ Daten der WHO, ICNIRP und jetzt im kanadischen Bericht als "wissenschaftliche" Basis verwendet und damit ihre Ansprüche der fehlenden Kausalität zwischen EHS und EMF unterstrichen.

Dies ist eine schlechte Wissenschaft, wenn einerseits die Qualität der durchgeführten Forschung zu EHS und andererseits die Qualität der Auswertung solcher Forschung durch die WHO, ICNIRP, dem kanadischen Bericht und andere in Frage gestellt wird.

Elektrosensibilität muss vorhanden sein. Wir haben noch keinen wissenschaftlichen Beweis dafür, weil falsche Forschung verfolgt wurde und wird. Jedoch auch ohne den ultimativen wissenschaftlichen Beweis ist die Existenz von EHS eine einfache Tatsache des Lebens. Die Frage ist nur, welche Exposition ausreicht, um EHS auszulösen.

Für jeden Strahlungstyp, jede Chemikalie, jeden Umweltschadstoff gibt es Unter-Populationen von Menschen, die empfindlicher sind als andere. Dieses Phänomen, das als individuelle Empfindlichkeit bekannt ist, wird in unserer genetischen Vielfalt eincodiert. Es ist eine Tatsache, dass eine individuelle Empfindlichkeit besteht.

Sarkastisch gesprochen, der einzige Umstand, wo die Existenz der individuellen Empfindlichkeit verweigert wird, liegt vor, wenn er sich auf die Interessen der Mobilfunkbranche auswirkt .

Es wäre gut, endlich eine Erklärung von Wissenschaftlern und den Anhängern der Mobilfunk-Industrie zu hören, was so Besonderes an der EMF ist, dass es keine individuelle Empfindlichkeit verursachen kann ?
Wer ist bereit zu antworten?

========================================================================================================================
Weitere Informationen, Medienmitteilungen, Diskussion/Kommentare zum Thema
finden Sie unter nachfolgendem Link

Hier geht es zurück zur Startseite der Elektrosmognews